Letzte Woche Montag hatte ich meinen ersten Arbeitstag bei der MMS. Nach ein paar Formalitäten konnte ich endlich meinen Arbeitsplatz einrichten – nein, halt stop! Zum Feierabend greift die Clean-Desk-Policy, sodass alles, was nicht mir gehört, bei Dienstschluss entweder wieder mit nach Hause genommen oder in einem der umliegenden Rollcontainer gesperrt werden muss. Auch wenn die Kollegen in Bonn auch von dieser Policy wissen, wird sie bei weitem nicht so stark angewandt wie hier in Dresden, da hier die Kollegen an abgetrennten Einzelarbeitsplätzen sitzen und dort am nächsten Tag auch jemand anders sitzen könnte.
Ich finde dies nun doch recht unpersönlich, aber damit wird dem Umstand Sorge getragen, dass nicht alle Kollegen jeden Tag immer ins Büro kommen (dank HomeOffice oder Meetings beim Kunden) und durch dieses Arbeitsplatz-Modell sind die zur Verfügung gestellten Schreibtische auch quasi immer ausgelastet – gerade so, dass sich z.B. ein Kollege aus der eigenen Abteilung nicht komplett woanders hinsetzen müsste.
Am Montagvormittag lernte ich dann auch gleich die Kollegin der benachbarten Abteilung persönlich kennen, die mich im technischen Teil meines Praktikums betreuen wird bzw. die ich mit technischen Fragen löchern darf. Trotz Telkos & co. ist der persönliche Kontakt vor Ort dann doch noch mal etwas anderes als ein Telefonat oder ein Austausch via Chat.
Dienstag bekam ich eine Einführung in die ersten Datenbank-Zugriffe durch einen Kollegen meiner Abteilung – meine Motivation stieg dadurch deutlich an, da ich ähnliche Programmiertätigkeiten schon im Software-Engineering-2-Projekt an meiner Hochschule durchgeführt hatte.
Dass Donnerstag ein Feiertag war, hat mich sehr überrascht, da ich meine Tage selten weiter als 2-3 Tage in die Zukunft plane. Daher war es um so besser, als ich Mittwoch in der vor allem von Studenten genutzen App „Jodel“ einen Eintrag über ein Treffen am Donnerstag vorfand; bei dem ich mich – gerade als Neuling in Dresden – sofort gemeldet hatte. Es bildeten schließlich zwei Gruppen: eine Gruppe traf sich am Donnerstagmittag im Großen Garten und die andere Gruppe am Nachmittag unten am Königsufer auf Höhe der Steintreppen, wo sonst die Dresdener Filmnächte stattfinden (ein Freilichtfilm-Festival).
Ich ging zuerst zum Treffen im Großen Garten und danach gingen wir zur Nachmittagsgruppe an die Elbe; dabei konnte ich ein paar schöne Fotos von der Augustusbrücke schießen
Freitagabend fand auch ein spontanes Jodel-Treffen statt, bei dem sich interessanterweise auch wieder zwei Gruppen bildeten: die 19 Uhr-Gruppe wollte noch an der Elbe grillen, während sich die (auch von mir vorgezogene) 21 Uhr-Gruppe in der Neustadt in eine Bar setzen wollte. Um 21:45 waren beiden Gruppen dann vereint und vom Albertplatz aus ging es in die Alaunstraße – zuerst in das BBC („Bar Brasserie Cassis“) und später noch in die Wohnzimmer-Bar (ähnlich der „Wohngemeinschaft“ in Köln).
Bevor ich mich Freitags wieder dem abendlichen gemeinschaftlichen Alkoholgenuss zuwandte, war ich tagsüber noch mit meinem Mitbewohner einkaufen. Dazu fuhren wir in den VG Biomarkt; „VG“ steht für „Verbrauchgemeinschaft“ und ist ein Konzept, bei dem (speziell in der Filiale in Dresden-Neustadt) nur Mitglieder dieser Verbrauchergemeinschaft einkaufen dürfen. Die Bio-Waren können günstiger als in regulären Bio-Läden angeboten werden, da die Finanzierung der VG-Filiale über einen monatlichen Mitgliedsbeitrag geschieht.
Anschließend ging es noch in den Baumarkt, wo mein Mitbewohner zu meiner Verwunderung eine spezielle Erde für Tomaten erwerben konnte; ich dachte, bis dato es gibt einfach nur Erde.
Am Sonntag ging es bei dem schönen und warmen Wetter mit dem Roman „LIMIT“ von Frank Schätzing auf die Wiese beim Japanischen Palais. Das Buch hatte mir meine Mutter zusammen mit weiterer Kleidung in zwei großen Bananenkartons nach Dresden nachgeschickt, da mein Reisegepäck sonst mehr als das doppelte über dem zulässigen Gewicht gelegen hätte.
1 Kommentar
Hallo lieber Zonenvogl,
klingt ja fast so als ob man sich im Osten sehr viel mit trinken in seiner Freizeit beschäftigt?
Schon jemanden gefunden für das abendliche Feierabendbier und so weiter… du weißt was ich meine 😉
LG dein alter Nachbar, der jetzt ungestört Musik hören kann, auch mitten in der Nacht 😛