Es sind nur noch etwa zwei Wochen bis zu meiner Abreise und dieser Gedanke stimmt mich traurig; es gefällt mir in Dresden sehr gut und ich fühle mich hier wohl. Am Freitag bin ich nach der Arbeit durch die Neustadt und am Elbufer spazieren gegangen, hörte Musik und schoss ein paar Bilder.
Am Samstag traf ich mich mit meiner Bekanntschaft am Bahnhof Neustadt (der, auch wenn er nicht der Hauptbahnhof von Dresden ist, wesentlich größer ist als z.B. der Bonner Hbf). Von dort aus fahren wir mit der S1 nach Bad Schandau, dem letzten deutschen Bahnhof in östlicher Richtung in der Sächsischen Schweiz vor der tschechischen Grenze. Der Kurort Rathen, von dem man aus bequem die Basteibrücke erreicht, ist übrigens eine Bahnstation vorher.
Ursprünglich hatte ich mir ausgemalt, dass wir von Bad Schandau aus mit der Fähre bis kurz vor die deutsch-tschechische Grenze nach Schmilka fahren, um dann von dort zur Kipphornaussicht zu wandern, die einen wunderschönen Überblick über die Sächsische Schweiz und das Grenzgebiet bieten soll. Um die Route zu planen, empfahl mir ein Arbeitskollege die App „Komoot“, die es für Android wie auch iOS gibt. Komoot ist sehr komfortabel zu bedienen und bietet eine Fülle von Wanderwegen und Aussichtspunkten (mit Fotos!), die sich alle individuell zu einer persönlichen Wanderroute verbinden lassen. Die (touristisch sehr beliebte) Sächsische Schweiz ist dort sehr gut kartiert und es können eine Vielzahl von Wegpunkten ausgewählt werden.
Zur Einschätzung der Wanderstrecke stellte ich unsere Wanderung zur Basteibrücke in Komoot nach (den Rückweg über die Schwedenlöcher nicht vergessen!) und kam auf eine Routenlänge von ca. 5 km bei 2:30 h Zeitaufwand. Die Strecke von Schmilka zur Kipphornaussicht und zurück sollte lt. App ebenfalls ebenfalls ca. 5 km lang sein – allerdings wurde allein der Hinweg mit fast 2 Stunden angegeben; dies ist den Höhenmetern geschuldet, die beim Betrachten einer normalen, zweidimensionalen Karte schnell in Vergessenheit geraten.
Deswegen habe ich mich in Komoot nach einem anderen Ziel in der Nähe von Bad Schandau umgeschaut: der Papststein. Der Papststein liegt (wenn man nur auf die Karte schaut 😉 ) einen Katzensprung von der Bahnstation entfernt und wurde lt. App auch als eher leichteres Ziel angegeben – mit nur 1 von 3 Kondition-Anforderungspunkten – genau wie die Route zur Basteibrücke.
In Bad Schandau angekommen wurden wir von einem feucht-tropischen Wetter begrüßt, da es zuvor am Vormittag geregnet hatte. Beim Aufstieg des Täppichtsteigs kamen wir ganz schön ins Schwitzen und hier hätte ich mir statt einer modischen Jeans eine (wenn auch modisch zweifelhafte) Wanderhose mit abtrennbaren Hosenbeinen gewünscht.
Nach dem ersten Aufsteig sind wir an großen Wiesen und Feldern vorbei gekommen, in deren Mitte das Dorf Kleinhennersdorf liegt. Nach dessen Durchquerung machten wir eine Pause und kamen dann zu einem Wildgehege, von dem wir aus den Wald betraten, der sich am Fuß des Papststeins befindet.
Die Sicht oben war die Anstrengung definitiv Wert und nach einem kleinen Vesper waren wir in nur einem Drittel der Zeit wieder unten.
Am Sonntag habe ich mich mit einem Bekannten am Nachmittag zur Wanderung entlang der Prießnitz getroffen; diesmal sind wir allerdings tatsächlich auf halber Strecke zwischen Alaunplatz und Dresden Klotzsche abgebogen. Da wir aber noch nicht mit der Straßenbahn in die Neustadt zurück wollten, entschlossen wir uns, neues Gebiet zu betreten und entschieden uns spontan für einen kleinen „Umweg“ durch die Hellerberge. Hier trafen wir nach und nach auf viel Sand und kleineres Gestrüpp – hätte man nicht gewusst, dass man sich auf Dresdner Stadtgebiet befindt, erweckten der viele Sand und die sich dem Untergrund entsprechend angepassten Pflanzen den Eindruck, dass hinter jedem Hügel auch ein Meer hätte beginnen können.
1 Kommentar
Wunderschöne Bilder, wunderschöne Text und Gestaltung der Webseite! Bin begeistert – weiter so!